Ratgeber | 24- Stunden Pflege

Pflegekräfte aus Osteuropa

Wer als Angehöriger nicht selbst die Pflege einer kranken oder betagten Person übernehmen kann, hat andere Möglichkeiten, um eine Pflege in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Pflegekräfte aus Osteuropa bieten eine praktische Möglichkeit, für eine kompetente und dennoch erschwingliche Betreuung zu sorgen. Welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben und was es bei der Beauftragung von Pflegekräften aus Osteuropa zu beachten gilt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Welche Qualifikationen bringen Pflegekräfte aus Osteuropa mit?

Da immer mehr Menschen bei der Pflege ihrer Angehörigen auf Pflegekräfte aus Osteuropa beschäftigen, die meist aus dem Land Polen kommen, hat sich der Begriff der „polnischen Pflegekraft“ bereits als gängiger Ausdruck etabliert. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Form der Betreuung von pflegebedürftigen Menschen: Frauen, die ein Alter zwischen 20 und 60 Jahren haben und aus einem osteuropäischen Land stammen, wohnen bei pflegebedürftigen und betagten Menschen, um diese zu betreuen.

Dabei stehen natürlich die Pflege und die hauswirtschaftliche Versorgung im Vordergrund. Allerdings spielt es auch eine große Rolle, die Pflegebedürftigen zu unterhalten und ihnen ein offenes Ohr zu leihen, da viele niemanden zum Reden haben. Wenn es um Pflegekräfte aus Osteuropa geht, stammen die meisten davon zwar aus Polen, doch auch Pflegekräfte aus Lettland, Litauen, Rumänien, Tschechien, Ungarn oder anderen osteuropäischen Ländern kümmern sich um unsere pflegebedürftigen Senioren.

Warum Pflegekräfte aus Osteuropa?

Der Grund, weshalb Angehörige die Betreuung ihrer betagten Eltern oder Großeltern von einer Pflegekraft aus Osteuropa durchführen lassen, ist meist einfach: Es muss eine Rundum-Betreuung her und man selbst hat nicht die Zeit, rund um die Uhr vor Ort zu sein. Warum sind es allerdings ausgerechnet Pflegekräfte aus Osteuropa, die so häufig bei uns angestellt werden?

Ein Grund dafür ist die lange Tradition in Osteuropa, sich um die eigenen Angehörigen zu kümmern. In Mehrgenerationenhaushalten unterstützt einer den anderen und die jüngeren sind für die älteren Familienmitglieder da.

Durch diese Selbstverständlichkeit sind es die Osteuropäerinnen, die nicht nur einen großen Respekt vor älteren Personen haben, sondern ihnen auch eine liebevolle Betreuung voller Wertschätzung geben können.

Viele Haushalte in Deutschland können sich die Pflege durch eine deutsche Betreuungskraft auch einfach nicht leisten. Zudem wird der Beruf immer seltener von den Deutschen ergriffen. Als Ursache dafür ist unter anderem die vergleichsweise geringe Bezahlung.

Die meisten Pflegekräfte aus Osteuropa sind in einem Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Meist haben sie sich jahrelang um ihre eigenen Kinder oder Angehörigen gekümmert und finden im Heimatland keine Arbeitsstelle mehr. Da die Betreuung und die Unterstützung im Haushalt keine besondere Ausbildung voraussetzen, stoßen sie in Deutschland auf einen Markt, der gute Chancen bietet.

Meist handelt es sich zudem um Pflegekräfte aus Polen. Der Grund dafür hat mit der Arbeitnehmerfreizügigkeit zu tun, da Polen eines der ersten Länder in Osteuropa war, das seinen Bürgern ermöglicht hat, in Deutschland Arbeit zu suchen. Daher wurde der Markt bereits früh von den Polen erschlossen.

Trotzdem darf man nie außer Acht lassen, wie viel einem der Pflegeberuf abverlangt – sowohl mental als auch körperlich. Selbst wenn keine Ausbildung vorausgesetzt wird, ist es doch ein anstrengendes Berufsfeld. Daher sollten Angehörige, die für einen Pflegefall eine Betreuung suchen, niemals vergessen, wie viel eigentlich geleistet wird.

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Welche Pflege ist die richtige?

Kommt es in der Familie zu einem Pflegefall, mag dies in manchen Fällen ein Schock sein, bei anderen hat man diese Entwicklung schon lange kommen sehen, wenn sich zum Beispiel der gesundheitliche Zustand immer mehr verschlimmert hat. In jedem Fall kommt eine große Belastung auf die Angehörigen zu. Es muss entschieden werden, ob die pflegebedürftige Person in einem Pflegeheim untergebracht werden soll oder nicht.

Man unterscheidet zwischen stationärer und ambulanter Pflege. Bei der stationären Pflege kommt der pflegebedürftige Angehörige in eine spezielle Einrichtung, also ein Pflegeheim.

Entscheidet man sich für die ambulante Pflege, die auch als häusliche Pflege bezeichnet wird, kann der Pflegebedürftige in seinen eigenen vier Wänden bleiben.

Der große Vorteil davon ist es, dass die Person in ihrer gewohnten Umgebung bleiben kann und auch das gewohnte soziale Umfeld genießt. Es ist der Wunsch von vielen, nicht in ein Heim zu kommen, sondern so lange wie nur möglich zu Hause bleiben zu können.

Zwar ist die häusliche Pflege weitaus kostengünstiger als die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung. Allerdings ist sie in der Regel auch mit einem sehr hohen Aufwand verbunden, immerhin muss sich irgendjemand um die Pflege der pflegebedürftigen Person kümmern. Da Angehörige häufig selbst eine Familie oder einen Vollzeit-Job haben, der sie voll einspannt, muss eine andere Lösung her.

Während es bei manchen Pflegefällen funktioniert, dass ein ambulanter Pflegedienst vor Ort kommt und sich um die Pflege ein paar Stunden am Tag kümmert, sieht es anders aus, wenn eine Rundum-Pflege notwendig ist. Hier benötigt die pflegebedürftige Person ständige Betreuung und das ist nur möglich, wenn die Pflegekraft immer vor Ort ist.

Grundsätzlich gibt es bei der Pflege unterschiedliche Anforderungen. Diese richten sich natürlich individuell nach der pflegebedürftigen Person und dem festgestellten Pflegegrad.

Wichtig ist zunächst die Grundpflege. Diese schließt ein, der pflegebedürftigen Person bei der Körperpflege zu helfen, beim Toilettengang oder beim Anziehen. Auch das Erledigen von Einkäufen, die Zubereitung von Mahlzeiten und die Ernährung im Allgemeinen fällt unter die Grundpflege.

Diese Tätigkeiten können von Personen durchgeführt werden, die keine ausgebildeten Pflegekräfte sind. In den meisten Fällen kümmern sich Angehörige, Verwandte, Nachbarn oder Freunde um diese Aufgaben. Auch Pflegehilfskräfte oder Hauswirtschaftskräfte werden für die Grundpflege häufig eingesetzt.

Neben der Grundpflege gibt es auch noch die medizinische Behandlungspflege. Hier sieht es ein wenig anders aus: Sie muss zwingend von einer examinierten Pflegekraft durchgeführt werden und kann nicht von Nachbarn oder Angehörigen übernommen werden.

Tätigkeiten, die dem Begriff der medizinischen Behandlungspflege zugeordnet werden, sind beispielsweise das Messen des Blutdrucks, die Verabreichung von Medikamenten oder Injektionen, das An- bzw. Ausziehen von Kompressionsstrümpfen oder der Verbandswechsel.

Darauf sollte man immer achten, wenn man pflegebedürftige Angehörige hat. Auch wenn man Pflegekräfte aus Osteuropa anstellt, kann es notwendig sein, dass man noch zusätzlich einen ambulanten Pflegedienst beauftragt, der die medizinische Versorgung durchführt. Es verhält sich nämlich so, dass nicht jede Pflegekraft aus dem Ausland wirklich in diesem Beruf ausgebildet ist und die medizinische Behandlungspflege folglich gar nicht durchführen darf.

Kann ich meine Angehörigen selbst pflegen?

Natürlich können Sie sich, wenn Sie die häusliche Pflege für ihren pflegebedürftigen Angehörigen wählen, selbst um die Betreuung kümmern. Viele machen dies und fahren sehr gut damit. Allerdings hat nicht jeder die Möglichkeit dazu.

Viele haben selbst eine Familie oder einen Vollzeit-Beruf, dem sie nachgehen. Schon allein dafür muss man viel Zeit und Energie aufbringen. Daher fehlt vielen Angehörigen die Kraft oder schlichtweg die Zeit dafür, sich angemessen um einen Pflegefall zu kümmern.

Vor allem wenn ein höherer Pflegegrad festgestellt wurde, wird der Aufwand immer größer. Nicht selten kommt es durch so eine immense Doppelbelastung zu einer Überlastung und sogar Herz-Kreislauf-Beschwerden können die Folge sein.

Natürlich sind die Lebensumstände von jedem anders, deshalb lässt sich nicht pauschal sagen, ob man sich allein um Angehörige kümmern kann oder nicht. Bedenken Sie allerdings, dass pflegebedürftige Personen sehr anspruchsvoll sind und viel Aufmerksamkeit benötigen. Viel Zeit für Freizeit wird Ihnen daher bei der häuslichen Pflege nicht übrig bleiben.

Daher macht es Sinn, sich Pflegekräfte aus Osteuropa zu holen. Sie dienen als Unterstützung und werden den Ansprüchen des Pflegefalls gerecht. Sie selbst können zusätzlich einen Teil der Pflege übernehmen, doch der Hauptteil der Arbeit wird von jemand anderes ausgeführt.

Dieses Modell wird von vielen Familien gewählt, da es die optimale Entlastung darstellt und für alle Beteiligten die Lebensqualität erhöht. Pflegekräfte aus Osteuropa sind daher eine wertvolle Möglichkeit für jeden, der seinen Angehörigen eine häusliche Pflege ermöglichen möchte.

Pflegekräfte aus Osteuropa: Aufgaben

Verfügen Pflegekräfte aus Osteuropa über entsprechende Qualifikationen, dürfen sie die medizinische Behandlungspflege durchführen. Allerdings ist die Ausbildung bei uns in Deutschland nicht immer anerkannt, weshalb man dies zuvor abklären sollte. Manche Pflegekräfte aus Osteuropa weisen auch gar keine einschlägige Ausbildung in dem Bereich auf, sondern fokussieren sich auf die allgemeine Betreuung im Alltag, die ebenfalls Gold wert ist.

Das bedeutet, dass die medizinische Behandlungspflege in den meisten Fällen nicht in den Aufgabenbereich von Pflegekräften aus Osteuropa fällt. Sie bieten vielmehr Unterstützung im Alltag und bei der Grundpflege. Folgende Aufgabenbereiche decken Pflegekräfte aus Osteuropa daher ab:

  • Hilfe bei der Körperpflege
  • Hilfe beim Anziehen
  • Unterstützung beim Toilettengang
  • Hilfe bei der Mobilität, zum Beispiel beim Aufstehen
  • Erledigung von Einkäufen
  • Zubereitung von Mahlzeiten
  • Reinigung der Wohnung
  • Begleitung zu Artterminen
  • Freizeitgestaltung, zum Beispiel Spaziergänge, Gesellschaftsspiele oder Vorlesen

Besonders wichtig ist bei betagten Personen, dass sich jemand nicht nur um ihr gesundheitliches Wohl kümmert, sondern auch um die Interessen und das Bedürfnis, ein aktives Leben zu führen in dem Maße, in dem dies eben noch möglich ist.

Der Interessensaustausch und Gespräche sind nur eine von vielen Facetten davon. Auch die Begleitung zu Familienfeiern, Spaziergänge oder andere Aktivitäten, die die pflegebedürftige Person gerne unternehmen möchte, sind möglich.

So müssen Pflegebedürftige ihre sozialen Kontakte nicht vernachlässigen, sondern können ganz einfach dank ihrer Pflegekraft am Geschehen teilhaben.

Eine Betreuungskraft übernimmt auch die sogenannte Aktivierungspflege. Diese unterstützt Pflegebedürftige dabei, ihre Selbstständigkeit weitestgehend aufrecht zu erhalten, ohne dass sie auf sich allein gestellt sind. Es handelt sich dabei sozusagen um eine Hilfe zur Selbsthilfe für pflegebedürftige Personen.

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Sind Pflegekräfte aus Osteuropa legal?

Eine Frage, die immer wieder aufgeworfen wird, ist die, ob es überhaupt legal ist, Pflegekräfte aus Osteuropa zu beschäftigen. Hier kann man eine klare Antwort geben: Ja, es ist legal. Allerdings nur, wenn man es richtig angeht.

Es gibt natürlich die Möglichkeit, Pflegekräfte aus Osteuropa auch illegal zu beschäftigen. Dies zieht hohe Geldbußen nach sich, da es strafbar ist. Besteht allerdings ein Arbeitsvertrag oder stellt man Pflegekräfte aus Osteuropa über eine Agentur an, ist daran nichts Illegales.

Man kann Pflegekräfte aus Osteuropa auf drei unterschiedliche Arten anstellen. Die erste Variante ist ein Angestelltenverhältnis, bei dem Sie als Arbeitgeber fungieren, bei der zweiten nehmen sie nur die Rolle eines Auftraggebers ein.

Auch die Beschäftigung von Pflegekräften aus Osteuropa, die selbstständig sind, ist möglich, wobei es sich dabei nicht um einen Arbeitsvertrag, sondern um einen Dienstleistungsvertrag handelt, der geschlossen wird. Dank der Arbeitnehmerfreizügigkeit ist es EU-Bürgern erlaubt, in einem Privathaushalt beschäftigt zu werden, ohne eine besondere Arbeitserlaubnis vorweisen zu müssen. Wenn eine Pflegekraft aus Osteuropa in einem deutschen Haushalt beschäftigt wird, gilt das deutsche Arbeitsrecht.

Selbst unter den Agenturen, die Pflegekräfte aus Osteuropa vermitteln, gibt es schwarze Schafe. Eine seriöse Agentur zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Verbandmitgliedschaft vorweisen kann. Derzeit sind der Bundesverband häusliche Seniorenbetreuung e.V. (BHSB) und der Verband für häusliche Pflege und Betreuung e.V. (VHBP) gute Indikatoren, an denen man die Seriosität einer Agentur festmachen kann.

Pflegekräfte aus Osteuropa: Vor- und Nachteile

Pflegekräfte aus Osteuropa bieten viele Vorteile, weshalb sie zu einer beliebten Alternative in Deutschland für all diejenigen geworden sind, die sich selbst nicht im gewünschten Ausmaß um ihre pflegebedürftigen Angehörigen kümmern können. Allerdings gibt es auch mögliche Nachteile und Risiken. Welche Vor- und welche Nachteile Pflegekräfte aus Osteuropa mit sich bringen, erfahren Sie nachfolgend.

Vorteil von Pflegekräfte aus Osteuropa

Der wohl größte Vorteil davon, Pflegekräfte aus Osteuropa anzustellen, ist es, dass die pflegebedürftige Person länger zu Hause wohnen kann. Für viele ältere Menschen ist dies ein großer Wunsch und nur ungern lassen sie ihr Zuhause zurück, das sie schon seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten kennen. Der große Pluspunkt dabei ist, dass die Angehörigen entlastet werden und sich nicht selbst um die Pflege kümmern müssen.

Zudem bieten Pflegekräfte aus Osteuropa rund um die Uhr eine Betreuung – auch nachts. So wird sichergestellt, dass die pflegebedürftige Person immer jemanden hat, wenn sie etwas benötigt. Angehörigen wird so die Angst genommen, dass der Pflegebedürftige zum Beispiel stürzt, sich verletzt und sich alleine nicht helfen kann.

Außerdem ist es für pflegebedürftige und ältere Personen schön, jemanden zu haben, der ihnen zuhört, mit ihnen nach draußen geht oder etwas vorliest. Häufig kommt dies nämlich zu kurz, auch wenn Angehörige da sind, die sich um die Pflege kümmern.

Pflegekräfte aus Osteuropa stehen tagein, tagaus zur Verfügung und leisten Pflegebedürftigen Gesellschaft. Für die Angehörigen bieten sich noch weitere Vorteile. Die Pflege kann eine starke psychische Belastung darstellen, der nicht jeder gewachsen ist. Häufig haben Angehörige auch Schuldgefühle, da sie denken, sich nicht ausreichend um ihr pflegebedürftiges Familienmitglied zu kümmern.

Diese Belastung wird durch Pflegekräfte aus Osteuropa reduziert. Der Pflegebedürftige wird nicht in ein Heim gegeben, was ihm das Gefühl geben könnte, abgeschoben zu werden, und bekommt die Aufmerksamkeit und Wertschätzung, die ihm zusteht.

Darüber hinaus sind Pflegekräfte aus Osteuropa und die Anstellung einer solchen Pflegekraft in einem hohen Maß unkompliziert. Auch die Kosten halten sich in Grenzen und sind bei Weitem nicht so hoch wie für Pflegekräfte aus Deutschland.

Pflegekräfte aus Osteuropa: mögliche Nachteile

Da Pflegekräfte aus Osteuropa eine Betreuung rund um die Uhr gewährleisten, sind sie auch ständig vor Ort. Natürlich kann dies in manchen Fällen zu Reibereien führen: Die Pflegekraft und die pflegebedürftige Person leben permanent auf engstem Raum. Wer daher nicht über eine besonders große Wohnung verfügt, sollte es sich gut überlegen, ob Pflegekräfte aus Osteuropa für eine Rundum-Betreuung das Richtige sind.

Zwar sprechen die meisten Pflegekräfte aus Osteuropa gut Deutsch, wenn sie nach Deutschland kommen, doch natürlich ist es nicht ihre Muttersprache. Daher kann es zu Verständigungsproblemen kommen. In den meisten Fällen können sich beide Seiten damit arrangieren und das Zusammenleben klappt, doch eine mögliche Sprachbarriere sollte niemals ausgeschlossen werden, wenn man Pflegekräfte aus Osteuropa einstellt.

Zudem ist die fehlende medizinische Qualifikation, die bereits früher angesprochen wurde, ein kleiner Nachteil. Dadurch ist es notwendig, dass zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst vor Ort kommt, der die medizinische Behandlungspflege vornimmt. Natürlich steuert auch die Pflegekasse etwas bei, trotzdem sind es zusätzliche Kosten, die auf die Angehörigen zukommen.

Pflegekräfte aus Osteuropa: Darauf sollten Sie achten

Wer Pflegekräfte aus Osteuropa engagiert, hat meist gute Gründe. In vielen Fällen sorgen sich Menschen um ihre pflegebedürftigen Angehörigen, vor allem nachts. Während eine 24-Stunden-Betreuung in den meisten Fällen kaum bezahlbar ist, bieten Pflegekräfte aus Osteuropa eine kostengünstige und sehr praktische Alternative.

Dennoch sollte man ein paar Faktoren beachten, bevor man sich dazu entschließt, Pflegekräfte aus Osteuropa für die Pflege betagter und pflegebedürftiger Angehöriger anzustellen. Zunächst einmal ist es wichtig, dass man sich mit der Pflegekraft auf menschlicher Ebene gut versteht. Da diese Person mit Ihnen oder Ihrem Angehörigen unter einem Dach wohnen wird, ist es wichtig, dass eine gewisse Sympathie vorhanden ist.

Dazu zählt auch, dass die Person gut mit älteren Menschen umgehen kann und sich für ihre Interessen interessiert. Daher empfiehlt es sich in den meisten Fällen nicht, eine sehr junge Pflegekraft anzustellen. Besser geeignet sind meist Pflegekräfte aus Osteuropa, die um die 50 Jahre alt sind.

Hier gibt es mehr Interessen, die die Pflegekraft und der Pflegebedürftige teilen. Immerhin geht es auch um einen Austausch und ein harmonisches Zusammenleben und nicht nur um die Grundversorgung eines älteren Menschen.

Zudem muss man sich dessen bewusst werden, dass Pflegekräfte aus Osteuropa sehr eng in die Familie eingebunden werden. Dies ist unvermeidlich, immerhin wohnt die Betreuungskraft dort. Wie es um die Privatsphäre steht, sollte daher vorab geklärt werden, um Missverständnisse oder gar böses Blut von vorneherein zu verhindern.

Auch die Kommunikation auf sprachlicher Ebene ist etwas, das man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Pflegekräfte aus Osteuropa weisen zwar meist Deutschkenntnisse auf, allerdings kann es immer wieder einmal zu Verständigungsproblemen kommen. Hier gilt es, geduldig zu sein. Beide Seiten sollten Wertschätzung und Respekt zeigen, dann funktioniert auch das Zusammenleben einwandfrei.

Außerdem gibt es noch zu beachten, dass natürlich niemals eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung möglich ist. Immerhin haben auch Pflegekräfte aus Osteuropa einen Anspruch auf Freizeit und müssen auch einmal schlafen. Natürlich hilft eine Pflegekraft, die mit einem Pflegebedürftigen zusammenwohnt, in der Regel bei einem Notfall, auch wenn dieser nachts eintritt, doch man darf es nicht als Selbstverständlichkeit sehen, dass sich die Pflegekraft auch außerhalb ihrer eigentlichen Arbeitszeit um den Pflegefall kümmert, da dies auch rechtlich gesehen schwierig ist.

Daher muss man bedenken, wie man die Versorgung gestaltet, wenn eine Pflegekraft einmal frei hat. Das hängt stark von dem Pflegegrad der pflegebedürftigen Person ab. Insgesamt gibt es 5 Pflegegrade, die von dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung, dem MDK festgestellt werden.

Anhand dessen, wie selbstständig eine Person ihren Alltag bewältigen kann, wird sie einem der 5 Grade zugeordnet. Je höher der Grad, desto umfangreicher muss die Betreuung sein. Hat eine zu pflegende Person daher einen Pflegegrad von 4 oder 5, sollte man sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob eine Pflegekraft aus Osteuropa dieses Maß an Pflege allein stemmen kann.

Wie stelle ich Pflegekräfte aus Osteuropa an?

Sie wissen nun, welche Gründe es hat, sich für Pflegekräfte aus Osteuropa zu entscheiden und auch, welche Vor- und Nachteile dies mit sich bringt. Daher ist es nun an der Zeit, zu erörtern, wie man überhaupt an Pflegekräfte aus Osteuropa kommt. Es gibt 3 verschiedene Möglichkeiten, Pflegekräfte aus Osteuropa in Deutschland zu beschäftigen.

Pflegekräfte aus Osteuropa privat anstellen

Eine Möglichkeit ist, Pflegekräfte aus Osteuropa privat anzustellen. Hierfür können Sie sich zum Beispiel an die Agentur für Arbeit wenden, welche Betreuungskräfte aus unseren osteuropäischen Nachbarländern vermittelt. Sie treten in diesem Fall als Arbeitgeber auf und müssen die Pflegekraft entsprechend offiziell anmelden.

Dabei ist zu beachten, dass die Leistungen der grundpflegerischen Tätigkeiten und der hauswirtschaftlichen Versorgung maximal 38,5 Stunden in der Woche betragen dürfen. Sie zahlen entweder den Mindestlohn oder mehr und stellen Kost und Logis zur Verfügung.

Um Pflegekräfte aus Osteuropa privat anzustellen, benötigen Sie einen gültigen Arbeitsvertrag. Nur dadurch erhalten Pflegekräfte aus Osteuropa eine Arbeitserlaubnis und Sie bekommen eine Betriebsnummer zugewiesen. Diese ist wichtig, um die Pflegekraft bei der Krankenkasse der pflegebedürftigen Person anzumelden.

Da Sie der Arbeitgeber sind, müssen Sie sich auch um die Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung der Pflegekräfte aus Osteuropa kümmern. Auch Sozialversicherungsbeiträge müssen entrichtet werden.

Die offizielle Anmeldung erfolgt über die Agentur für Arbeit sowie über die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung.

Die Vorteile einer privaten Anstellung durch Sie als Arbeitgeber liegen darin, dass man absolut sicher sein kann, dass das Arbeitsverhältnis legal ist. Sie haben die vollständige Kontrolle.

Es gibt jedoch natürlich auch eine Schattenseite bei der privaten Beschäftigung von Pflegekräften aus Osteuropa. Sie müssen als Arbeitgeber nun die vollen Arbeitgeberverpflichtungen übernehmen. Die bereits genannten Sozialleistungen sind teilweise komplex und aufwendig, sodass man einen Steuerberater benötigt, damit keine Fehler unterlaufen.

Ein weiterer Nachteil ist, dass der Betreuungskraft regulärer Urlaub zusteht, wenn Sie sie in ein Angestelltenverhältnis aufnehmen. In dieser Zeit muss Ersatz her, welcher auf Ihre Kosten als Arbeitgeber geht. Genauso verhält es sich mit längeren Krankheitszeiten.

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Pflegekräfte aus Osteuropa über eine Agentur finden

Neben der privaten Anstellung von Pflegekräften gibt es auch Agenturen, bei denen Sie lediglich als Auftraggeber auftreten. Man spricht hierbei auch von dem sogenannten Entsendemodell, da das Unternehmen, bei dem die Pflegekräfte aus Osteuropa angestellt sind, als Entsendeunternehmen auftritt. Dies ist weitaus unkomplizierter, da Sie sich hier um weniger kümmern müssen als bei der privaten Anstellung.

Viele Pflegekräfte aus Osteuropa sind bei einem Arbeitgeber in ihrem Heimatland angestellt. Sie wenden sich daher bei Bedarf an dieses Unternehmen und schildern Ihre Vorstellungen. Zurück kommen passende Vorschläge, aus denen Sie wählen können.

Nach einer Einigung wird die Pflegekraft angefordert und zwischen dem Entsendeunternehmen und Ihnen als Auftraggeber wird ein offizieller Dienstleistungsvertrag vereinbart. Dies ermöglicht es der Betreuungskraft, für Sie in Deutschland zu arbeiten.

Pflegekräfte aus Osteuropa, die bei einer Agentur angestellt sind, können eine gültige Krankenversicherung nachweisen. Die sogenannte Entsendung – also der Aufenthalt in Deutschland – ist mit einer maximalen Dauer von 12 Monaten beschränkt. Meist bleiben Pflegekräfte aus Osteuropa allerdings immer nur 2-3 Monate in Deutschland.

Die Abrechnung für die Pflegeperson wird voll und ganz von der Vermittlungsagentur übernommen. Auch das Gehalt bekommt sie von dem Entsendeunternehmen und ebenso wird sich um die Zahlung der Sozialleistungen gekümmert.

Die Vorteile liegen also auf der Hand: Eine Vermittlungsagentur übernimmt alle organisatorischen Angelegenheiten und Sie selbst haben keinerlei Arbeitgeberpflichten, was bedeutet, dass Sie sich den Aufwand sparen, der mit Sozialleistungen und der Steuer zu tun haben. Sie erhalten lediglich eine Rechnung der Agentur, die es zu begleichen gilt.

Auch im Krankheitsfall ziehen Sie einen wesentlichen Vorteil aus dem Entsendemodell. Ist die Pflegeperson erkrankt oder gibt es ein anderes Problem, das es ihr nicht ermöglicht, in dem Haushalt der pflegebedürftigen Person zu bleiben, kann sie schnell ausgewechselt werden. Manchmal stimmt auch einfach die Chemie zwischen der Pflegekraft und der zu pflegenden Person nicht, dann ist es hilfreich, wenn über die Agentur schnell eine andere Pflegeperson beauftragt werden kann.

Selbstständige Pflegekräfte aus Osteuropa beschäftigen

Manche Pflegekräfte aus Osteuropa machen sich auch selbstständig. Diese haben in ihrem Heimatland ein Gewerbe angemeldet und sind daher in der Lage, Rechnungen zu stellen. Es ist nicht notwendig, einen Arbeitsvertrag zu schließen, es handelt sich vielmehr um einen Dienstleistungsvertrag.

Sie müssen daher kein Gehalt und keine Sozialabgaben bezahlen, sondern erhalten lediglich eine Rechnung von der Betreuungskraft, die Sie beschäftigen. Damit diese Variante auch legal ist, muss die Pflegekraft über einen Gewerbeschein verfügen.

Darin besteht auch das Hauptrisiko bei der Beschäftigung von einer selbstständigen Betreuungskraft: Handelt es sich um eine Scheinselbstständigkeit, kann der Staat mit Strafen reagieren. Eine Scheinselbstständigkeit liegt zum Beispiel dann vor, wenn sich die Person nur um einen einzigen Pflegefall kümmert und nicht um mehrere.

Ein weiterer Nachteil ist der, dass man auch bei diesem Modell selbst für Ersatz sorgen muss, wenn die Pflegekraft durch Krankheit oder Urlaub einmal ausfällt. Vorteilhaft ist allerdings, dass der Verwaltungsaufwand für Sie selbst gleich null ist.

Wie viel kosten Pflegekräfte aus Osteuropa?

Wer sich gegen ein Pflegeheim und für die häusliche Pflege entscheidet, möchte dies zum einen zum Wohle des Pflegebedürftigen tun, zum anderen ist da noch der finanzielle Aspekt. Häusliche Pflege gilt als kostengünstiger als die Unterbringung im Heim. Wie hoch fallen daher die Kosten für Pflegekräfte aus Osteuropa aus, wenn man die bestmögliche Betreuung in den eigenen vier Wänden wünscht?

Die Kosten für Pflegekräfte aus Osteuropa variieren je nach Modell, das man für die Beschäftigung wählt. Auch die Sprach- und Fachkenntnisse der Person, die man beschäftigt, sind ausschlaggebend für die Kosten.

Entscheidet man sich dafür, als Arbeitgeber aufzutreten und einen Arbeitsvertrag mit einer Pflegekraft zu schließen, sollte man monatlich mit bis zu 1.900 bis 3.100 € rechnen. Das Entsendemodell ist da ein wenig günstiger: Hier zahlt man im Monat etwa 1.980 bis 2.500 €. Beschäftigt man Pflegekräfte aus Osteuropa, die selbst ein Gewerbe treiben, belaufen sich die Kosten meist auf 1.500 bis 2.000 Euro.

In jedem Fall sind Pflegekräfte aus Osteuropa kostengünstiger als deutsche Betreuungskräfte. Bei diesen liegt der monatliche Kostenpunkt allein bei der Variante der Selbstständigkeit bei etwa 2.400 bis 5.000 € und auch die anderen Modelle übersteigen das Budget der meisten bei Weitem.

Weitere Kosten für Pflegekräfte aus Osteuropa

Pflegekräfte aus Osteuropa haben früher nur einen geringen Monatslohn enthalten, doch da ihre Arbeit gut und wertvoll ist, hat sich die Situation geändert. Allerdings kommen noch ein paar Kosten dazu, was viele nicht berücksichtigen, wenn sie über die Beschäftigung einer Betreuungskraft aus einem osteuropäischen Land nachdenken.

Pflegekräfte aus Osteuropa wohnen, wie bereits erwähnt, in der Regel bei der Person, die sie betreuen. Das bedeutet, dass man kostenlos ein Zimmer zur Verfügung stellen muss, in dem die Pflegekraft unterkommen kann. Auch Mahlzeiten und Getränke werden von demjenigen getragen, der die Pflegekräfte aus Osteuropa bei sich beschäftigt.

Hinzu kommen Telefonate, die die Pflegekräfte aus Osteuropa in ihr Heimatland führen und durch mögliche Auslandsgebühren nicht gerade günstig sind. Daher eignet sich in einem solchen Fall eine Flatrate für Auslandsgespräche. Auch WLAN wird kostenlos zur Verfügung gestellt.

Außerdem trägt in der Regel der Auftraggeber, also derjenige, der Pflegekräfte aus Osteuropa für die Betreuung seines pflegebedürftigen Angehörigen beschäftigt, die Fahrtkosten. Alles in allem sind Pflegekräfte aus Osteuropa keine billige Angelegenheit, wenn man alle Faktoren mit einberechnet, trotzdem ist die Gesamtsumme wesentlich geringer als bei der Beschäftigung einer deutschen Pflegekraft.

Pflegekräfte aus Osteuropa – ist eine Finanzierung möglich?

Die Pflegekasse ist dafür da, pflegebedürftige Menschen finanziell zu unterstützen und die Angehörigen zu entlasten. Da Pflegehilfsmittel, Medikamente und nicht zuletzt auch Pflegekräfte nicht gerade günstig sind, spielt Geld durchaus eine wichtige Rolle. Gibt es daher auch eine Unterstützung für Pflegebedürftige, die Pflegekräfte aus Osteuropa für die Betreuung einsetzen?

Tatsächlich gibt es bei der Pflegekasse eine Leistung, welche als Pflegesachleistung bezeichnet wird. Hier handelt es sich nicht um einen gegenständlichen Zuschuss, es bezieht sich vielmehr auf die Kosten eines Pflegedienstes. Ab dem Pflegegrad 2 ist es daher möglich, gewisse Kosten für einen Pflegedienst von der Pflegeversicherung übernehmen zu lassen, sofern es sich um häusliche Pflege handelt.

Leider beziehen sich die Pflegesachleistungen der Pflegekasse nicht auf Pflegekräfte aus Osteuropa. Diese Kosten sind vollständig selbst zu tragen. Eine Möglichkeit, wie man zu Vergünstigungen kommt, ist allerdings das Pflegegeld.

Pflegegeld erhält eine zu pflegende Person dann, wenn ein Pflegegrad festgestellt wurde, denn erst dann gilt man offiziell als pflegebedürftig. Wie viel Geld man von der Pflegekasse erhält, richtet sich nach dem jeweiligen Pflegegrad:

  • Pflegegrad 1: 125 €
  • Pflegegrad 2: 316 €
  • Pflegegrad 3: 545 €
  • Pflegegrad 4: 728 €
  • Pflegegrad 5: 901 €

Das Pflegegeld wird dem Pflegefall monatlich ausgezahlt, doch wofür das Geld verwendet wird, ist nicht genau festgelegt. Wenn sich Angehörige selbst um die Pflege kümmern, dient das Pflegegeld häufig als Entlohnung. Daher kann man dieses Geld natürlich auch dafür aufwenden, Pflegekräfte aus Osteuropa zu bezahlen.

Kompliziert wird es, wenn man zusätzlich zu einer Betreuung aus Osteuropa noch einen ambulanten Pflegedienst beauftragt. Da die Pflegekasse durch die sogenannten Pflegesachleistungen einen Teil für die Kosten eines Pflegedienstes deckt, verringert sich das zur Verfügung stehende Pflegegeld prozentual.

Folgende Kosten werden für die jeweilige Pflegestufe durch die Pflegesachleistungen maximal für einen Pflegedienst gedeckt:

  • Pflegegrad 1: keine
  • Pflegegrad 2: 689 €
  • Pflegegrad 3: 1298 €
  • Pflegegrad 4: 1612 €
  • Pflegegrad 5: 1995 €

Nimmt man sowohl Pflegegeld als auch Pflegesachleistungen in Anspruch, spricht man von einer sogenannten Kombinationsleistung. Um wie viel Prozent sich das zur Verfügung stehende Pflegegeld verringert, kann man nicht pauschal sagen. Dies hängt immer davon ab, wie viel Pflegesachleistungen man bezieht.

Ein Rechenbeispiel: Bei Frau XY wurde der Pflegegrad 3 festgestellt und sie möchte eine Pflegekraft aus Osteuropa beschäftigen. Durch ihren Pflegegrad hat sie Anspruch auf 545 € Pflegegeld und ihre osteuropäische Betreuerin kostet sie monatlich 1.900 €. Nimmt sie zusätzlich keinen Pflegedienst in Anspruch, belaufen sich die Kosten daher auf 1.355 € (1.900 € - 545 € = 1.355 €).

Stellen wir uns nun vor, Frau XY benötigt zusätzlich einen ambulanten Pflegedienst. Sie entscheidet sich für die Kombinationspflege, bei der sich das Pflegegeld durch die Inanspruchnahme von Pflegesachleistungen prozentual verringert. Mit Pflegestufe 3 werden bis zu 1298 € für einen Pflegedienst von der Pflegekasse getragen.

Der Pflegedienst kostet sie 800,80 € im Monat, wobei diese Kosten sofort von der Pflegekasse übernommen werden, da sie die 1298 € nicht übersteigen. Nun bleiben noch die Kosten für die osteuropäische Betreuungskraft von 1.900 €, die sie mit dem übriggebliebenen Pflegegeld verrechnet. Da sie wegen der Pflegesachleistung nur noch 208,76 € Pflegegeld im Monat erhält, belaufen sich die Gesamtkosten auf 1.691,24 € (1.900 € - 208,76 € = 1691,24 €).

Wer sich bei der Berechnung schwertut oder einfach verschiedene Szenarien durchrechnen möchte, findet im Internet zahlreiche kostenlose Rechner. Dadurch kann man sich einen guten Überblick darüber machen, wie hoch die Kosten sein werden, wenn man sich für eine Kombinationspflege entscheidet und ob diese im individuellen Fall sinnvoll ist.

Pflegekräfte aus Osteuropa bei der Steuer angeben

Zwar werden die Kosten für Pflegekräfte aus Osteuropa nicht von der Pflegekasse getragen, doch Sie können sie in der Steuererklärung anführen. Dies geht zum einen über „Haushaltsnahe Dienstleistungen“ und zum anderen über „Außergewöhnliche Belastungen“.

Da Pflegekräfte aus Osteuropa direkt im Haushalt beschäftigt sind und auch dort ihre Tätigkeiten verrichten, fallen sie ganz klar unter die Kategorie „Haushaltsnahe Dienstleistungen“. Von den Kosten werden 20 % angerechnet, was sich bei 1.900 € im Monat auf insgesamt 4.560 € beläuft (20 % von 1.900 € x 12). Damit wird in diesem Beispiel der Höchstbetrag überschritten, der bei 4.000 € liegt. Daher werden vom Finanzamt lediglich die 4.000 € als haushaltsnahe Dienstleistung anerkannt.

Welche anderen Möglichkeiten Pflegebedürftige zudem haben, wenn die Steuererklärung ansteht, lässt sich bei einem Steuerberater oder beim Finanzamt erfragen.

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Voraussetzungen für Pflegekräfte aus Osteuropa

Wie Sie eine Pflegekraft aus osteuropäischem Raum beschäftigen oder anstellen können, wurde bereits geklärt. Trotzdem bleiben vielleicht noch Fragen offen bezüglich der Voraussetzungen, die man erfüllen muss, um Pflegekräfte aus Osteuropa anheuern zu können.

Wie bereits erwähnt, muss Kost und Logis von Ihnen als Arbeitgeber oder Auftraggeber gestellt werden. Dazu gehört ein eigenes Zimmer für die Pflegeperson, das abschließbar ist, damit die Privatsphäre gewahrt werden kann.

Auch die Mitbenutzung von Bad und Küche stellt eine Grundvoraussetzung dar. Im Optimalfall bekommt die Pflegekraft ihr eigenes Bad, dies ist allerdings kein Muss, da nicht jeder Haushalt über zwei Badezimmer verfügt.

Wohnkomfort stellt ebenfalls kein Muss dar, ist allerdings eine schöne Geste, um der Pflegekraft nicht nur Gastfreundschaft zu erweisen, sondern auch zu ihrer Lebensqualität während ihres Aufenthaltes in Deutschland beizutragen. Dazu gehört ein Telefon im Zimmer, über das sie Kontakt zu ihrer Familie in Osteuropa halten kann. Auch ein Fernseher ist eine willkommene Ausstattung, die eigentlich kaum fehlen darf.

Stichwort Telefon: Dass Gebühren ins Ausland hoch sein können und diese die Telefonrechnung belasten, ist kein Geheimnis. Daher sollten Sie sich im Vorfeld darüber Gedanken machen, ob es Sinn macht, eine Auslandsflatrate bei Ihrem Telefonie-Anbieter zu buchen. In Zeiten von Internettelefonie kann es allerdings sein, dass weder ein Telefon noch eine Flatrate notwendig sind, sondern hauptsächlich auf WLAN zurückgegriffen wird.

Auch die Verpflegung darf nicht vernachlässigt werden. Während sich die Betreuungskraft um Ihren Pflegefall kümmert, sorgen Sie für Essen und Trinken. Dabei kann es natürlich sein, dass sich die osteuropäische Pflegerin von der regionalen Küche in ihrem Heimatland auf unsere Speisen umstellen muss.

Hier ist wieder ein respektvoller Umgang gefragt: Sprechen Sie mit der Pflegekraft und versuchen Sie herauszufinden, wie sie ihr die Umstellung auf die deutsche Küche erleichtern können. Wenn Sie sich in ihre Lage hineinversetzen, werden Sie verstehen, dass dies oftmals gar nicht so einfach für den Betroffenen ist.

Kritik an Pflegekräften aus Osteuropa

In Deutschland ist es nicht nur üblich, Pflegekräfte aus Osteuropa zu beschäftigen, sie stellen auch eine wichtige Möglichkeit für viele Senioren dar, die nicht in einem Pflegeheim untergebracht werden wollen und lieber die häusliche Pflege in Anspruch nehmen. Wie bereits erwähnt, gibt es in Deutschland einen Mangel an Pflegekräften und zudem kann sich kaum jemand eine deutsche Betreuungskraft leisten. Aus diesen Gründen müsste es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass Pflegekräfte aus Osteuropa in Deutschland mit Wertschätzung und Respekt behandelt werden.

Leider verläuft nicht jeder Fall optimal. Dadurch, dass die Person vor Ort bei der pflegebedürftigen Person wohnt, wird häufig erwartet, dass sie auch rund um die Uhr verfügbar ist. Während die meisten eine Bereitschaft zeigen, auch nachts aufzustehen und zum Beispiel die Windeln eines Pflegefalls zu wechseln, wird dies von deutschen Haushalten nicht selten ausgenutzt oder sogar gefordert. Dass die Pflegekraft auch selbst Schlaf benötigt, um Kraft für den nächsten Tag zu tanken, wird dabei nicht berücksichtig.

Gesetzlich gelten normale Arbeitszeiten: In der Woche werden um die 40 bis 48 Stunden Arbeitszeit geleistet und zwischen den Schichten gilt es, eine Ruhepause von mindestens 11 Stunden einzulegen. Dies schreibt das Arbeitsrecht vor und sollte so folglich in jedem Betrieb umgesetzt werden. Dennoch sieht die Realität häufig anders aus.

Manche verlangen, dass Pflegekräfte aus Osteuropa 24 Stunden am Tag verfügbar sind. Freizeit und Pausen sind dabei Fremdwörter. Nicht jeder sieht die Notwendigkeit darin, eine Betreuungskraft durch die zusätzliche Beauftragung eines Pflegedienstes zu entlasten.

Ab einem gewissen Pflegegrad ist eine 24-Stunden-Betreuung notwendig. Natürlich kann ein Mensch allein keine 24 Stunden am Tag eine gute Betreuung gewährleisten. Jeder benötigt Pausen und Erholungsphasen, abgesehen von der gesetzlichen Lage.

Die Folgen von diesem Druck und Stress können Erkrankungen bis hin zum Burn-out sein. Daher sollte man sich, wenn man darüber nachdenkt, Pflegekräfte aus Osteuropa zu engagieren, eine Lösung überlegen, die für alle Parteien gut ist. Entweder wird ein ambulanter Pflegedienst als Ergänzung beauftragt oder man kümmert sich selbst eine Zeit lang um den Pflegebedürftigen.

Das Problem ergibt sich daraus, dass der Arbeitsaufwand schwer zu messen ist. Immerhin leben Pflegeperson und Pflegebedürftiger unter einem Dach: Dort, wo gearbeitet wird, wird auch gewohnt. Umso wichtiger ist es, die Zeiten, in denen die Pflegekraft tätig sein soll, vorab genau abzuklären.

Dass Pflegekräfte ausgenutzt werden, ist kein Einzelfall. Immer mehr Pflegekräfte aus Osteuropa melden sich zu Wort und bemängeln die Arbeitsbedingungen. Immerhin arbeiten sie bis zu 24 Stunden am Tag, werden aber nur für 40 Stunden in der Woche bezahlt – und das für den Mindestlohn.

Während das Pflegesystem die Aufgabe hat, sich hierfür in Zukunft eine sinnvolle und effektive Lösung zu überlegen, liegt es auch an jedem Einzelnen, die Umstände zu verbessern. Beschäftigen Sie daher auch eine osteuropäische Pflegerin für ihre pflegebedürftigen Angehörigen, mag es Sinn machen, zusätzlich einen Pflegedienst zu beauftragen, um die Betreuungsperson zu entlasten. Schon allein für die medizinische Behandlungspflege ist ein ambulanter Pflegedienst unumgänglich.

Auch die Kommunikation mit der Pflegeperson spielt eine wichtige Rolle. Geht man aufeinander zu, kann eine gute Lösung für ein Miteinander gefunden werden, das sich für beide Seiten auszahlt.

Fazit

Pflegekräfte aus Osteuropa sind in Deutschland nach wie vor sehr beliebt. Sie sind zwar günstiger als deutsche Pflegekräfte, doch sie betreuen pflegebedürftige und betagte Personen mit Wertschätzung und Respekt. Dabei übernehmen sie die Grundpflege, helfen im Haushalt und sorgen für eine aktive Freizeitgestaltung, jedoch können die meisten keine medizinische Behandlungspflege durchführen.

Daher sollten Betroffene es in Erwägung ziehen, einen zusätzlichen ambulanten Pflegedienst zu beauftragen. Die Pflegekasse unterstützt Pflegebedürftige hierbei mithilfe von Pflegegeld und Pflegesachleistungen.

Bevor Pflegekräfte aus Osteuropa beschäftigt werden, sollten sich Angehörige immer zunächst Gedanken darüber machen, auf welchem Weg die Beschäftigung stattfinden soll: als Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Verhältnis, über eine Vermittlungsagentur oder auf selbstständiger Basis.

Wägt man alle Vor- und Nachteile ab, kann man so die perfekte Betreuung für Pflegebedürftige finden, die dem Pflegegrad sowie den persönlichen Bedürfnissen gerecht wird und eine häusliche Pflege in den eigenen vier Wänden ermöglicht.

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